"Wunderkammer" im Kunstraum Köln-Sülz
 

Ausstellung vom 3.März bis  28.April 2002
Einführung: Dr. Louis Peters

 

Herbert Rosner, der 1950 in Bernburg geboren ist und seit 1958 in Köln wohnt, studierte an den Kölner Werkschulen, wo er 1976 Meisterschüler war. 1991 bis 1994 war er Lehrbeauftragter an der Fachhochschule. Seit 1973 ist er durch zahllose Einzelausstellungen an die Öffentlichkeit getreten und in vielen Gruppenausstellungen in der ganzen Bundesrepublik vertreten. Herbert Rosner ist ein Multitalent, dem Linolschnitt ebenso wie dem Objekt, der Assemblage ebenso wie dem Papiertheater zugewandt. Seine Leidenschaft für das Kästchentheater ist bekannt, und wer einmal an einer seiner Performances teilgenommen hat, weiß seine Rezitations- und Umsetzungskünste zu schätzen.

Im Kunstraum werden nun ab 3.März 2002 eine Vielzahl kleinerer Objekte gezeigt (gewissermaßen eine Retrospektive der Kleinobjekte) kombiniert mit aktuellen Hochdrucken auf Papier und Leinwand. Kein geringerer als der stadtbekannte „Fachmann der Wunderkammern“, Dr. Louis Peters, wird die gleichnamige Ausstellung am Sonntag (3.3.) um 12 Uhr eröffnen.

 

Wer dem scheinbaren "Panoptikum" der Kunstwelt Herbert Rosners
begegnet, der beginnt zunächst zu rätseln, aber auch genauer hinzu-
sehen, auf Details zu achten, beginnt zu fragen, zu schmunzeln und
zu verstehen, dass hier ein Schalk am Werke ist ein sehr geistreicher
 freilich.
Trotz der vordergründig sehr interessanten Erscheinungswei-
se seiner Bilder und Objekte und obwohl man meint, Absicht und In-
halt zu erkennen, beginnt seine Kunst wirklich erst unter der Oberfläche,
erst dort, wo beiläufiges Goutieren nicht mehr hinreicht. Und dennoch
vernachlässigt er nie die Form, nie die ästhetische Erscheinung seiner
Werkideen, nie die solide handwerkliche Umsetzung von Einfall in
Material ohne freilich auch nur im Ansatz dem Geschmäcklerischen
zu verfallen.

Herbert Rosner kennt den Glanz der allzu schönen Bilderwelt und seine Gefahren, und gerade darum kann er ihn benutzen, zitieren, vortäuschen, persiflieren, negieren, hinterfragen und aufheben. Mit immer neuen Einfällen rückt Rosner dem gewohnten Bild, dem Relief, der Skulptur zu Leibe, findet immer andere Möglichkeiten, die Dinge auf den Kopf zu stellen, sowie Unverwandtes in eine ästhetische und inhaltliche Symbiose zu bringen


aus: arts à part /1994 , Vorwort von
Prof. Dr. Frank Günter Zehnder,
Rheinisches Landesmuseum, Bonn

Der Kunstraum Köln-Sülz ist während der  Galerienacht am  8.3.2002 ab 18 Uhr mit Herbert Rosner zu Gast in der Galerie Skala, Lindenstr.21 in Köln (Nähe Rudolfplatz).

Zu allen Veranstaltungen sind Sie herzlich eingeladen!

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